Windjammer Magazin
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Mit Magellan und Captain Cook auf der Kommandobrücke
Christa Maurer:
Mit Magellan und Captain Cook auf der Kommandobrücke
Was moderne Führungskräfte von erfolgreichen Kapitänen lernen können
Visionen, Ziele und eine effiziente Mitarbeiterführung sind keine Erfindung der heutigen Zeit. Seit Jahrtausenden kannten die Großen der Geschichte das Geheimnis von erfolgreicher Führung und machten sich dieses zur Erreichung ihrer Ziele zunutze.
Verpackt in spannende Seefahrergeschichten verknüpft dieses Buch die wertvollen Erfahrungen der großen Kapitäne, wie Magellan, Cook oder Shackleton mit den Praxis-Methoden moderner Mitarbeiterführung. Fehltritte und Volltreffer im Führungsalltag werden anhand packender Seefahrer-Beispiele geschildert und an konkreten Situationen verdeutlicht. Die schlimmen Folgen häufiger Fehler werden so lebendig. Aus den Führungsstilen der Seefahrer werden so frische Impulse für den heutigen Führungsanspruch abgeleitet, die sofort einsetzbar sind.
Nicht nur erfahrene Führungskräfte und künftige Nachwuchskräfte profitieren deshalb vom Erfahrungsschatz der großen Kapitäne. Das Buch gibt wertvolle Denkanstöße, die sich auch auf das alltägliche Miteinander übertragen lassen. Darum lohnt sich die Lektüre auch für Leser, die nicht in der Business-Welt oder auf dem Wasser zu Hause sind.
Weitere Rezensionen und eine Bestellmöglichkeit zu diesem Buch finden Sie im Bordshop von „Eye of the Wind“.
Die Schatzinsel
Robert Louis Stevenson
Story
Ein Seeräuber stirbt in einem Wirtshaus in der Nähe von Bristol. Der Sohn des Wirtshausbesitzers (Hawkins) findet eine Karte, auf der verzeichnet ist, wo die Raubgüter des toten Piratenkapitäns Flint vergraben liegen.
Die Dorfelite (Friedensrichter, Doktor) rüstet eine Bark aus, um sich den Schatz zu holen. Hawkins segelt mit, und ebenso ein paar als normale Seeleute getarnte Kumpane von Flint (u.a. John Silver).
Nach Kämpfen, bei denen fast alle sterben, bekommen der Friedensrichter und Co. den Schatz.
Rezension
Piraten sind doof, gierig, brutal und unmoralisch. So ungefähr könnte man das Bild umschreiben, das Robert Louis Stevenson in seiner Schatzinsel zeichnet. Stevenson läßt die Piraten z.B. aus purer Blödheit im Sumpf lagern, damit sie am Fieber krepieren. Oder er läßt sie ein Feuer zwecks Nahrungsmittelzubereitung so ungeschickt herrichten, daß sie sich dem Feuer vor lauter Hitze kaum noch nähern können. Am besten kommt John Long Silver weg, der Anführer der Meuterer: Silver ist bloß gierig, brutal und unmoralisch, aber immerhin ziemlich schlau - und hygienisch. Als Schiffskoch hält er alle seine Pfannen und Töpfe blitzeblank.
Doch damit das Gute am Ende obsiegt, darf auch Silver nicht allzu schlau sein. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit verlieren Silver und seine Leute den Kampf um Flints Schatz gegen den Friedensrichter, den Doktor, Hawkins und ihre Verbündeten. Aber das sind eben die Guten, und die müssen gewinnen.
Die Guten sind in der Schatzinsel (ob auch für Stevenson, wird nicht ganz klar) Leute, die über den tödlichen Unfall eines Menschen sagen: „das ist, als ob man eine Kellerassel zertritt" (Friedensrichter), Leute, die ihren Feinden Moralpredigten halten: „Ihr habt in Lüge und Sünde und Mord gelebt..." und im nächsten Moment „kaltblütig zielen" und „abdrücken" (Hawkins), oder König-Georg-Fans wie der Kapitän. Als wären z.B. die unter Georg fließbandmäßig abgeurteilten und zur Schau gestellten Gehenkten oder die miese Behandlung von Seeleuten oder der Sklavenhandel etc. pp. nicht damals schon Kritikpunkte gewesen. Noch nichteinmal der Doktor - ansonsten kein schlechter Christ - darf KEIN bewaffneter Patriot unter britischer Flagge gewesen sein.
Empfehlung
Das Buch lohnt sich auf alle Fälle zu lesen: es ist spannend, und man lernt eine Menge über Doppelmoral.
Tipp
Die Schatzinsel – Online und kostenlos: Project Gutenberg (englisch)